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Auch positives Fehlermanagement beginnt im Kopf: Denktipps – denn Verhalten beginnt beim Denken

Positives Fehlermanagement beginnt im Kopf, denn alle Verhaltenstipps funktionieren nur, wenn der distanzierte Blick auf eigene Denkmuster, Überzeugungen und Emotionen gelingt.

Positives Fehlermanagement

Ansonsten rutschen wir schnell in ungünstige Denk- und Verhaltensmuster. Wieso? Wenn Fehler passieren fühlt sich das für alle Beteiligten nicht gut an und erzeugt spontanen Handlungsdruck. Gedanken wie „was sagen die anderen?“, „wie konnte mir/dem/der das passieren?“ oder „was sind die Folgen?“ sind völlig normal. Aber leicht rutschen Betroffene, Mitarbeitende wie auch Führungskräfte, dann ins Overthinking – sie grübeln, hadern, sorgen oder ärgern sich – und reagieren mit ungünstigen Verhaltensweisen, indem sie beispielsweise die Verantwortung für den Fehler von sich weisen. Solche Denk- und Verhaltensstrategien beeinträchtigen sowohl die Konzentration und Leistungsfähigkeit der Einzelnen als auch die Stimmung im Team. Damit positives Fehlermanagement gelingt, müssen wir durch Distanzierung raus aus dem Kopf und rein ins Handeln. Also: Raus aus dem Overthinking, damit wir Fehler proaktiv ansprechen und dazu stehen sowie Ideen für Korrektur und Schadensbegrenzung entwickeln und umsetzen können.

Bei der Umsetzung steckt der Teufel oft im Detail – worauf es ankommt, damit konstruktive Kommunikation im Zusammenhang mit Fehlern gelingt, lesen Sie hier.

Wenn das Mindset stimmt und die Distanzierung gelingt, was können Führungskräfte konkret für ein konstruktives, positives Fehlermanagement tun: Verhaltenstipps

Über Fehler sprechen 

Wer einen Fehler gemacht hat, gibt es ungern zu – das ist menschlich. Es kann helfen, bei neuen Projekten im Vorfeld über realistische/erwartete Stolpersteine zu sprechen und wie damit umgegangen werden kann. Führungskräfte sollten ihre Belegschaft ermuntern, Fehler möglichst schnell anzusprechen – und wertschätzen, wenn es geschieht. Nicht zu unterschätzen ist die Vorbildfunktion, die Führungskräfte haben, deshalb sollten Führungskräfte selbst offen und ehrlich mit Missgeschicken umgehen.

Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser

Positives Fehlermanagement und Vertrauenskultur gehen Hand in Hand. Nur wenn Teams sich und ihrer Führungskraft vertrauen, können sie offen mit Fehlern, Missgeschicken und Irrtümern umgehen. Studien zeigen, dass die Teameffektivität maßgeblich mit Vertrauen im Team zusammenhängt. Deshalb ist eine wichtige Führungsaufgabe, Vertrauen im Team zu etablieren. Wie das gelingt? – Wesentliche Voraussetzungen für ein vertrauensvolles Verhältnis im Team sind:

  • Glaubwürdigkeit der Führungskraft: Dazu gehört ein Bewusstsein für eigene Stärken und Grenzen – und diese gegenüber dem Team zu kommunizieren.
  • Vorgelebtes Zu- und Vertrauen durch die Führungskraft in die einzelnen Teammitglieder (Walk-the-Talk): Das bedeutet, dass sich eine Führungskraft ihres Bedürfnisses nach Kontrolle sowie der eigenen Sorgen und Zweifel bewusst ist und mental flexibel damit umgehen kann. Also die Fertigkeit hat, mit dem eigenen Innenleben distanziert umzugehen und eigene Zweifel und Sorgen auch stehen lassen zu können – und stattdessen Mitarbeitende in ihrem Weg zu unterstützen.
  • Fairer Umgang mit Fehlern: Damit die Hemmschwelle sinkt, Fehler anzusprechen, anstatt sie unter den Teppich zu kehren, und somit den positiven „Return of Failure“ zu ermöglichen bzw. zu steigern.
  • Wertschätzung gegenseitiger Unterstützung: Ein offener, respektvoller Austausch reduziert die Wahrscheinlichkeit für (Fehl-)Interpretationen und Spekulationen im menschlichen Miteinander – nach dem Motto: weniger Interpretieren, mehr Kommunizieren. Nur so können Menschen einander auf Fehler oder Fehlerpotenzial hinweisen und sich gegenseitig die Gelegenheit geben, sich weiterzuentwickeln – ohne die Angst, einander auf den Schlips zu treten und sich unbeliebt zu machen.
  • Transparente Team-Spielregeln.


Wertschätzung zeigen

Dazu gehört beispielsweise regelmäßiges respektvolles Feedback. Entscheidend ist aber auch der tägliche Umgang miteinander. Menschen sind weniger gestresst , wenn sie sich wertgeschätzt fühlen: Und wer gestresst ist, ist bekanntlich anfälliger für Fehler. Die Motivation und die Produktivität sind in einem wertschätzenden Klima höher. Wertschätzung zeigt sich in Form von Anerkennung, Kritik, aber auch wenn Führungskräfte auf Vorschläge und Ideen der Mitarbeitenden eingehen, sie respektvoll auf Fehler und Verbesserungspotentiale hinweisen – und wenn sie gute Rahmenbedingungen schaffen.

Transparenz und verbindliche Regeln

Offene Kommunikation hilft immer: Was machen wir bei Fehlern? Wie können wir aus Fehlern lernen und einander helfen, ähnliche Fehler künftig zu vermeiden? Wie könnten standardisierte Prozesse aussehen, um das Fehlerpotenzial zu reduzieren? In Bereichen, wo Fehler nicht unbedingt den Produktionsprozess lahmlegen oder gar gefährlich für Menschenleben sind, mögen verbindliche Regeln vielleicht unnötig sein. Aber es ist wichtig, dass Mitarbeitende wissen, wie die Führungskräfte mit Fehlern umgehen – und dass fair mit ihnen umgegangen wird, wenn ihnen doch mal einer passiert. Denn transparente und offene Kommunikation reduziert unproduktives Gedankenkreisen und Overthinking.

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