Aber was bedeutet „abschalten“ eigentlich?
Oft wird „abschalten“ mit einem vollständigen „Gedankenstopp“ assoziiert – der Vorstellung, einfach die „Pause-Taste“ für das eigene Denken zu drücken. Das ist jedoch unrealistisch, denn der Gedankenstrom lässt sich nicht abschalten. Abschalten bedeutet also nicht, Gedanken zu eliminieren, sondern eine bewusste Distanz zu ihnen zu schaffen. Genau hier setzen metakognitive Kenntnisse an: Sie helfen uns, unsere Gedanken zu beobachten und uns nicht in ihnen zu verlieren. In einem Zustand der mentalen Überlastung helfen uns metakognitive Fertigkeiten, die Kontrolle über unser Denken und unsere Aufmerksamkeit zurückzugewinnen. Anstatt uns in Gedankengängen zu verlieren und Gedanken damit emotional aufzuladen, lernen wir, sie mit Abstand wahrzunehmen und gelassener mit ihnen umzugehen.

Metakognition hilft, im Job gesund und gelassen zu bleiben. Erfahre, wie Du Deine eigenen metakognitiven Fertigkeiten trainieren kannst.
Whitepaper herunterladenWarum ist Abschalten wichtig?
Sich in die Arbeit zu stürzen, mag ein sofort befriedigendes Gefühl der Produktivität geben. Doch auf lange Sicht führt das Fehlen von Pausen zu Erschöpfung, reduzierter Konzentration und emotionaler Belastung. Ohne regelmäßige Auszeiten verlieren wir nicht nur an Produktivität, sondern setzen auch unsere Gesundheit aufs Spiel: Wir werden gereizter, angespannter, fahriger und können schlechter schlafen.
Auch die Qualität unserer Arbeit leidet. Mit Hilfe unserer metakognitiven Fertigkeiten können wir auch in stressigen Zeiten die nötige Klarheit bewahren, Prioritäten setzen und Erholungszeiten auch wirklich zur Erholung nutzen.
Das bringt bewusstes Abschalten für Deine Work-Life-Balance:
- Stressabbau: Dauerhafte Erreichbarkeit und ständige mentale Aktivierung führen zu chronischem Stresserleben. Wenn wir uns von „stressigen“ Gedanken distanzieren, können wir unsere (mentalen) Ressourcen sinnvoller nutzen und machen uns das Leben nicht unnötig schwer.
- Körperliche Regeneration: Pausen sind nicht nur für den Geist wichtig, sondern auch für den Körper, der sich während der Ruhephasen regeneriert. Ein anderer Umgang mit den eigenen Gedanken kann dabei helfen, dass stressbedingte körperliche Spannungen schneller abklingen.
- Verarbeitung von Informationen: Unser Gehirn benötigt Pausen, um Erlebtes zu verarbeiten und abzuspeichern – entscheidend für das Lernen und Gedächtnis. Metakognitives Wissen fördert diese Fähigkeit, indem wir uns unserer Denkprozesse bewusstwerden und sie besser steuern können.
- Kreativität: Kreative Ideen entstehen oft dann, wenn unser Geist in einem entspannten Zustand ist, wie beispielsweise unter der Dusche oder bei einem Spaziergang. Den Gedankenfluss einfach nur wahrzunehmen – ohne bewusst oder unbewusst einzugreifen – schafft mentalen Raum für kreative Gedanken.
- Emotionale Regulierung: Ein metakognitives Bewusstsein hilft uns, emotionale Trigger zu erkennen und gelassener mit ihnen umzugehen. So können sich unsere Emotionen schneller und besser selbst regulieren, was zu mehr Wohlbefinden und weniger Stresserleben führt.
Fazit
Stress beginnt im Kopf. Du könntest an einem wunderschönen Ort spazieren gehen – wenn Deine Gedanken aber ständig um stressige Themen kreisen, kannst Du nicht wirklich abschalten. Deshalb ist es wichtig, nicht jedem Gedanken eine Bedeutung beizumessen und auch wichtige Gedanken einfach mal in Ruhe lassen (und sich gegebenenfalls später, zu einem passenden Zeitpunkt, mit ihnen befassen) zu können. Dabei geht es nicht darum, sie zu verdrängen, sondern sie in einem gesunden Abstand betrachten zu können und Dich wieder auf das Hier und Jetzt einzulassen. Mit der Zeit wird es Dir immer leichter fallen, wirklich abzuschalten und diese Momente zu genießen.