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Prävention von psychischer Belastung im Arbeitsalltag: Warum metakognitive Fertigkeiten eine Schlüsselrolle spielen

Mit Prävention können Unternehmen die psychische Gesundheit ihrer Beschäftigten stärken und nachweislich Kosten sparen. Welche Maßnahmen sich dafür eignen – und wie Du Deinem Team den Rücken stärken kannst.

Prävention

Psychische Belastungen im Arbeitsalltag sind eine der häufigsten Ursachen für langwierige Krankheitsausfälle und hohe Kosten für Unternehmen. Die richtige Prävention kann nicht nur Fehlzeiten reduzieren, sondern auch das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden langfristig steigern. Doch welche Maßnahmen sind wirklich wirksam? Aktuelle Forschung zeigt, dass die individuelle Haltung zu den eigenen Gedanken und Überzeugungen maßgeblich beeinflusst, wie Menschen mit Stress und Belastungen umgehen. Dieses Verständnis bildet die Grundlage für effektive Resilienztrainings.

Metakognition als Schlüssel zur Prävention

Metakognition bezeichnet die Fähigkeit, das eigene Denken, Fühlen und Verhalten mit Distanz zu betrachten. Sie hilft, bewusst mit Druck und Herausforderungen umzugehen. Während Stress Emotionen verstärkt und den Blick verengt, schafft Metakognition Abstand – und genau dieser Perspektivwechsel ist entscheidend, um handlungsfähig zu bleiben. Deshalb sollten metakognitive Techniken im Mittelpunkt jeder Präventionsmaßnahme stehen. Sie ermöglichen es Mitarbeitenden, ihre Aufmerksamkeit gezielt zu steuern und negative Denkmuster frühzeitig zu durchbrechen. Anstatt sich von Herausforderungen überwältigen zu lassen, lernen sie, belastende Gedanken loszulassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Prioritäten zu setzen und Rahmenbedingungen entweder aktiv zu verändern oder bewusst zu akzeptieren. Dadurch lässt sich verhindern, dass Stress eskaliert und langfristig die Gesundheit beeinträchtigt. Dieser Ansatz macht auch andere Präventionsmaßnahmen, etwa Entspannungskurse oder Stressmanagement-Trainings, erst wirklich wirksam. Denn nur wer die eigenen Denkmuster erkennt und steuern kann, profitiert nachhaltig von solchen Angeboten. Gleichzeitig bleibt es essenziell, gesunde Arbeitsbedingungen zu fördern – eine Aufgabe, die mit klarem Kopf und Weitblick erfolgreicher bewältigt wird als unter dem Einfluss von stressbedingtem Tunnelblick.

Warum Prävention wichtig ist

Investieren Unternehmen in die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden, profitieren sie
nicht nur von einer höheren Motivation und Mitarbeitendenbindung, sondern auch
von einer gesteigerten Produktivität. Weniger Belastung führt zu weniger Ausfällen
bzw. Fluktuation, einer besseren Arbeitsqualität und stärkt das Betriebsklima.
Ein Gedankenexperiment: Stellen wir uns zwei Unternehmen vor. Das erste unternimmt keinerlei Präventionsmaßnahmen und reagiert erst, wenn die Belastung der Mitarbeitenden bereits gravierende Folgen hat – von Unzufriedenheit über physische Beschwerden bis hin zu vermehrten Arbeitsunfällen und -ausfällen. Die Qualität der Arbeit leidet, die Fluktuation steigt, und anstatt sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren, beschäftigen sich die Mitarbeitenden zunehmend mit ihrem Ärger oder ihren Sorgen. Die Kosten, die dadurch entstehen, übersteigen bei Weitem das, was durch Prävention hätte eingespart werden können – zahlreiche Berechnungen belegen das.
Das zweite Unternehmen hingegen erkennt die „Win-win-Situation“ und investiert gezielt in Personalentwicklung, effiziente Betriebsabläufe und gesunde Rahmenbedingungen. Das Ergebnis: geringere Fehlzeiten, höhere Motivation und eine stärkere Mitarbeitendenbindung – kurzum, eine attraktivere Arbeitgebermarke. Prävention ist also weit mehr als ein Akt der Fürsorge. Sie ist eine strategische Entscheidung für nachhaltigen Unternehmenserfolg – ganz nach dem Prinzip: Survival of the smartest statt the strongest.

Faktencheck:
1. Gesundheitsförderung reduziert Fehlzeiten um 26 %
2. Durchschnittliche Dauer psychisch bedingter Krankheitsfälle: 38,9 Tage
Laut offiziellen Statistiken beträgt die durchschnittliche Krankheitsdauer bei
psychischen Erkrankungen 38,9 Tage, was deutlich länger ist als bei
körperlichen Erkrankungen.
3. Psychische Erkrankungen in Deutschland: 5 % Verlust der Wirtschaftsleistung

Mental fit im Arbeitsalltag

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Psychische Belastungen erkennen, anerkennen und ansprechen

Psychische Belastungen sind oft nicht sofort sichtbar. Mitarbeitende, die unter hohem Stress leiden, zeigen sich häufig weniger konzentriert, reizbar oder demotiviert. Führungskräfte sind gefragt, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen und einzugreifen. Die Ursachen für psychische Belastungen sind meist komplex, wie einem zu hohen Workload, einer fehlenden Abgrenzung zum Privatleben oder eigenem Druck und Perfektionismus. Umso wichtiger ist es, präventive Maßnahmen zu ergreifen, die diese Belastungen von vornherein reduzieren. Zur praktischen Umsetzung der Prävention gehört auch die regelmäßige Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen. Diese kann etwa durch Mitarbeitendenbefragungen oder Feedbackgespräche erfolgen und hilft, frühzeitig Maßnahmen zu identifizieren.

Fazit

Viele Unternehmen engagieren sich im Bereich der psychischen Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Gleichzeitig sind sie oft überfordert von dem unüberschaubaren
und intransparenten Angebot an möglichen Maßnahmen. Das Training metakognitiver Schlüsselfertigkeiten bietet eine wirksame und gezielte Möglichkeit, psychische Belastungen – beruflich wie auch privat – zu verringern. Indem Mitarbeitende lernen, ihre eigenen Denkmuster besser zu verstehen und zu steuern gewinnen sie eine gesunde Gelassenheit, eine andere Haltung gegenüber Stress und Belastungen. Präventive Maßnahmen, die auf Metakognition aufbauen, helfen nicht nur, die Resilienz gegenüber Stress zu stärken, sondern tragen auch zu einem positiven Betriebsklima, lösungsorientiertem Vorschlagswesen und einer gesteigerten Produktivität bei. Damit können Unternehmen sowohl die mentalen Fähigkeiten ihrer Mitarbeitenden stärken als auch gesunde Arbeitsbedingungen schaffen – ein ganzheitlicher Ansatz.

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